Metrische Zustände, ihre Konfigurationen und Reihungen in der Musik des 19. Jahrhunderts

Metrische Zustände, ihre Konfigurationen und Reihungen in der Musik des 19. Jahrhunderts

Musiktheoretiker haben inzwischen ausgefeilte Methoden entwickelt, um ihre musikalische Intuition in Bezug auf die Abstände zwischen Tonhöhen, zwischen Harmonien und zwischen Tonarten auszudrücken. Sie benutzen zweidimensionale Graphen, um diese Informationen zusammenzutragen und zu vermitteln. Allerdings vermisst man bislang vergleichbare Methoden, wenn es um die Beschreibung von Rhythmus und Metrum geht. In diesem Vortrag stelle ich eine Methode vor, in der es darum geht, metrische Zustände zu bestimmen und bezeichnen, sowie darum, ihre relativen Abstände greifbar und vergleichbar zu machen. Dazu wird eine zwei-dimensionale Repräsentation herangezogen ganz analog zu jenen, die sich bei der Untersuchung von Akkorden oder Tonarten bewährt haben. In diesem Raum kann man syntaktische Abfolgen metrischer Zustände als Pfade veranschaulichen. Beispiele für solche syntaktischen Abfolgen werden von Schumann, Brahms, und Dvorák herangezogen.
Der Vortrag des renommierten Musiktheoretikers Richard Cohn findet im Rahmen einer gemeinsamen Veranstaltung des Zentrums für Musiktheorie der Hochschule für Musik "Carl Maria von Weber" und des Erlebnislandes Mathematik an den "Technischen Sammlungen" statt.