Fortschritt in der Philosophie und/oder Fortschritt durch Philosophie?
Ein Rückblick auf 300 Jahre
Wie allgemein bekannt und groß gefeiert, ist Immanuel Kant vor 300 Jahren zur Welt gekommen. Kurz zuvor hat sich, etwas weniger bekannt, ein anderes wichtiges philosophiehistorisches Geschehen vollzogen, nämlich die berühmte »Chinesenrede« von Christian Wolff und seine Verbannung aus Preußen. Dass es im fernen China, unter »Heiden«, die nicht über die christliche Offenbarung als Erkenntnisquelle verfügten, ein exzellentes Bildungssystem und eine äußerst tugendhafte Bevölkerung geben konnte, war seinerzeit eine skandalöse Idee. Ausgehend von diesem Schlüsselereignis möchte dieser Vortrag eine kleine subjektive Bestandsaufnahme versuchen: Was hat die Philosophie geleistet, um die Versprechen der Aufklärung einzulösen? Sind wir heute weiter als 1724 und was können wir von der Zukunft erwarten?
Mit Dr. Matthias Warkus, Friedrich-Schiller-Universität Jena
»Wenn ich einst todt bin«. Friedrich Gottlieb Klopstock zum 300. Geburtstag
Vom gefeierten Dichter zum Vergessenen: Klopstock und sein schwindender Ruhm
Klopstock war eine Symbolfigur der deutschen Literatur und Inspiration für zahlreiche Künstler und Musiker. Er wurde mit einem großen Staatsbegräbnis geehrt, doch heute werden seine Werke kaum mehr gelesen. Wer war der Mann, der einen solchen Begeisterungssturm entfachen konnte? Und warum geriet er in Vergessenheit?
Mit Steffi Böttger
Eintritt: 10 € / ermäßigt 8 €
In Zusammenarbeit mit der Goethe-Gesellschaft e. V.
Bitte reservieren Sie rechtzeitig online oder telefonisch beim Besucherservice der Museen der Stadt Dresden unter 0351 488 7272 (MO – FR).
AKTIVISMUS, der
17. Vortrag im Rahmen der Reihe »Kunstbegriffe« im Hörsaal Güntzstraße der HfBK Dresden
Mit Nike Bätzner, Professorin für Kunstgeschichte an der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle (Saale)
Aktiv zu sein, scheint notwendig angesichts der aktuellen polyvalenten Krisen und einer Zukunft, die keine Heilsversprechen mehr birgt. Aktivist:innen kritisieren vermeintlich unausweichliche Gegebenheiten, wollen handeln, aufbrechen, gestalten, wachrütteln, umkrempeln – und sind dabei erfindungsreich und schöpferisch. Daher sind die Künste prädestiniert dafür, zur Plattform für aktivistische Ausdrucksformen zu werden.
Uns soll es um Kunstformen gehen, die dem Widerspruch zwischen individueller Selbstermächtigung und dominanten repressiven Strukturen aus verschiedenen Perspektiven und mit unterschiedlichen Strategien begegnen. Um Kunst, die sich nicht nur in den Institutionen einrichtet, sondern auf die Straße drängt. Welche Praktiken und Taktiken, welche Symbole und Motive werden dafür genutzt?
Das Living Theatre oder Lo Zoo haben schon in den 1950er/1960ern im Zuge der Counter Culture–Bewegungen mit Straßentheater die »Dressur« durch die Konsumkultur heiter subversiv angegriffen. Die Pussy Riots bezeichnen ihre Aktionen als »Punk Prayer« oder »Velvet Terrorism«. Thomas Hirschhorn will mit unterschiedlichen Kollektiven einen ereignishaften, neuen Begriff von Monument erschaffen. Teresa Margolles entwickelt aus der Trauerarbeit Kraft und Schönheit. Allen geht es um eine vitalisierende Provokation, um Verausgabung, optimistische Kompliz:innenschaft, eine multisensuelle Ästhetik und die Entwicklung von interagierenden Handlungs(spiel)räumen. Es geht um Bewusstseinsbildung und eine Entfesselung von Prozessen, um Ver-Antwortung – nicht um Realpolitik.
Skeptiker*innen setzen einem vermeintlich »selbstbezüglichen Aktionismus« und ideologiegeleitetem Agit prop immer wieder die Autonomie der Kunst entgegen.
Trotz der Berechtigung eines »Eigensinns« der Kunst ist die Frage zu stellen, was die Spezifik von künstlerischem Aktivismus ausmacht, worin seine Potentialität besteht, welche Versprechen und welche Aussichten er geben kann.
- Ort:
Hörsaal Güntzstraße HfBK Dresden
Güntzstraße 34
01307 Dresden
Foto: Supporters of the Russian punk band Pussy Riot, Getty/Wojtek Radwanski, 2018.
»… der Dichtkunst malerische Hülle …« – Gedichte zum Mitdenken
Schillers Gedankenlyrik aus heutiger Sicht
Mit Frau Prof. Angelika Hoffmann-Maxis und dem Schillervereinstheater Leipzig
Eintritt: 10 € / ermäßigt 8 €
Frei für Mitglieder des Schillervereins Leipzig e.V. sowie des Schiller & Körner in Dresden e.V.
Gemeinschaftsveranstaltung des Schillervereins Leipzig e.V. mit dem Schiller & Körner in Dresden e.V.
»… der Dichtkunst malerische Hülle …« – Gedichte zum Mitdenken
Schillers Gedankenlyrik aus heutiger Sicht
Mit Frau Prof. Angelika Hoffmann-Maxis und dem Schillervereinstheater Leipzig
Ort:
Kügelgenhaus, Museum der Dresdner Romantik
Hauptstraße 13
01097 Dresden
Eintritt: 10 € / ermäßigt 8 €
Frei für Mitglieder des Schillervereins Leipzig e. V. sowie des Schiller & Körner in Dresden e. V.
Gemeinschaftsveranstaltung des Schillervereins Leipzig e. V. mit dem Schiller & Körner in Dresden e. V.